Glossar Notfall Logistik

Wofür steht DDP?

Wofür steht DDP?

DDP steht für Delivered Duty Paid (Deutsch: Geliefert verzollt) – und ist Teil der internationalen Handelsklauseln Incoterms. DDP bedeutet, dass der Verkäufer einer Ware für alle Kosten und Risiken des Transports bis zu einem bestimmten, vorher festgelegten Ort aufkommt – und zwar inklusive aller Zollabgaben und Zollformalitäten. Für den Käufer ist DDP also recht bequem. Der Verkäufer hingegen hat viele Pflichten zu erfüllen:

  • kommerzielle Rechnung und Dokumentation beilegen
  • Verpackung der Ware
  • Exportlizenzen, Ausfuhrzölle und Ausfuhrformalitäten
  • Transport zum eigentlichen Transportmittel
  • Gebühren für die Beladung der Waren
  • Transport
  • Liefernachweis
  • Importformalitäten und Einfuhrzölle, Steuern
  • Kosten aller Inspektionen
  • Lieferung an einen vorher festgelegten Ort

DDP versus DAP

DDP entspricht weitgehend DAP (Delivered At Place). Jedoch kommt bei DDP für den Verkäufer noch der organisatorische Aufwand für die Zollabfertigung sowie der finanzielle Aufwand für die Einfuhrzölle hinzu. Delivered Duty Paid kann steuerlich etwas kompliziert werden, da der Verkäufer im Importland auch Steuern bezahlen muss und dafür einen Fiskalvertreter benötigt. Außerdem kann in diesem Fall keine Vorsteuer geltend gemacht werden, weder vom Käufer noch vom Verkäufer. Ein Zusatz wie „(Mehrwert- oder Einfuhrumsatz-)Steuer-Abfertigung durch Käufer“ oder „(Mehrwert- oder Einfuhrumsatz-)Steuer nicht bezahlt“ ist in diesem Fall empfehlenswert.

Komplizierte Import- und Zollprozeduren

In manchen Ländern sind die Formalitäten für den Warenimport und die Zollabwicklung sehr kompliziert. Hier ist DDP nicht zu empfehlen. Besser ist es, in solchen Fällen diese Dinge dem Käufer zu überlassen, der über bessere Kenntnisse der lokalen Bestimmungen verfügt.